Mit jeder Melodie neu

Wenn die Lieder wieder in meinem Herzen klingen,
die von der stillsten Zeit im Jahr
die von winterkalten Nächten
die von Maria, Josef und dem Kind und ihrer Suche nach Gastfreundschaft
und die von dem Licht der Kerzen am Adventskranz
dann muss ich aufpassen, dass ich mich nicht im lieben Advent verliere.

Ich sage – nein – ich singe ihn an: den immer noch not-wendigen Advent.
Flehend singe ich zu Gott um dieses Kind, das den Himmel aufreißt, Gott auf Augenhöhe bringt.
Der tauende Himmel lasse Gerechtigkeit fließen – so singe ich.
Weil ich weiß, dass wir Erlösten Erlösung ersehnen.
Und bei den Versen von „O komm, o komm, Emmanuel“ begreift mein Herz,
dass es ergriffen ist von diesem Gott-mit-uns.

Dieses Begreifen lässt mich nicht kalt, will Jahr für Jahr das Tor meines Herzens hoch und weit singen
und mahnt mich zur Verantwortung: wie kann ich wachsam sein, dem Erlöser den Weg bahnen und immer wieder umkehren und neu beginnen?

Und so singe ich mit Maria das Magnifikat über eine neue göttliche Gerechtigkeit
und ich will den Menschen zusingen: „Fasset Mut und habt Vertrauen!“
Voll Freude! Denn Gottes Heil wird allen Menschen zuteil. Allen.

Die glitzernden Lichter der Lichterketten und die warmen Kerzen lassen mich erahnen, dass ich voll Freude auf etwas Großes zugehen kann,
denn ein Lied in mir verstummt nicht, hat sich Ton für Ton in meiner Seele bereits gemacht:
„Siehe, der Herr kommt in Herrlichkeit!“
und plötzlich ist ein großes Licht in meinem Herzen hell, das nicht nur an jenem Tag erstrahlt
sondern mit jeder Melodie neu.

(Michael Haderer nach einer Idee von Ulrich Sulzner)

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