Die Welt der kleinen Steine – oder: Die Wiederentdeckung meiner Kindheit.

„Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“ (Friedrich Schiller)

Von meinem 5. Lebensjahr an hatte ich ein Lieblingsspielzeug: LEGO. Die kleinen Steine, die ich immer wieder neu kombinierte, faszinierten mich viele Jahre. In meinem Zimmer hatte ich permanent eine Legostadt aufgebaut, die sich ständig veränderte. Eine besondere Liebe galt dem Lego-Thema „Space“ – ich hatte eine beträchtliche Sammlung von kleinen und größeren Raumschiffen und Raumfahrzeugen.

Die Lust am LEGO-Spielen verlor ich in der Pubertät. Die vielen kleinen Steine verschwanden in einer Lade im Wochenendhaus meiner Eltern und wurden nur dann wieder aktiviert, wenn zufällig mal kleinere Kinder zu Besuch waren.

Wenn man Vater wird, entdeckt man das Spielen neu. Unsere Tochter baut liebend gern mit Duplosteinen, und da ist der Papa als „Baumeister“ und Spielkamerad natürlich total gefragt. Und ich muss gestehen: Mit den Duplosteinen meiner Tochter zu spielen, macht auch mir großen Spaß.

In den vergangenen Semesterferien verbrachten wir ein verlängertes Wochenende mit Freunden im Wochenendhaus meiner Eltern. Unsere Freunde haben erzählt, dass sie unlängst die alten Legosets wieder zusammengebaut haben. Ich brauchte nicht lange nachzudenken, um die große Lade in der alten Truhe zu öffnen…

Der Effekt war, dass wir zu fünft ein Wochenende mit Legosteinen verbrachten, indem wir meine alten Legosets wieder zusammenstellten und rätselten, was ich denn alles gehabt haben könnte. Die Anleitungen fanden wir im Internet. Seit diesem Wochenende spiele ich wieder mit den kleinen Steinen. Will heißen: Ich baue, entwerfe, arrangiere…

Eine Sache verbindet die Kindheit meiner Frau und meine Kindheit ganz besonders: LEGO. Also holten wir auch ihr Lego von ihrem Elternhaus. Mittlerweile steht in unserem Schlafzimmer eine Legostadt. Sie wird erweitert, neu kombiniert – und sie erinnert an unsere Kindheit.

Auf einem Kasten über der Stadt sammeln sich außerdem meine alten Raumschiffe und Raumfahrzeuge, manche davon über 25 Jahre alt.

Nun träume ich davon, Lego Modelle zu bauen. Mir schwebt dabei zum Beispiel die Kirche von Puchenau als Modell vor. Und damit bin ich nicht alleine. Wie viele Erwachsene Menschen sich mit den kleinen Steinen aus Dänemark beschäftigen, kann man erahnen, wenn man nach „Lego“ und „Modellbau“ googelt. Mit Legosteinen sind unendliche Kombinationen möglich. Sie fördern Fantasie und Kreativität. Und zum Spielen ist man wohl nie zu alt, oder?

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