Vertrauen und Annehmen – wenn’s nicht oft sooo schwer wäre…

In den letzten Tagen bin ich wieder einmal mit einem guten Freund bei einem Flascherl Wein zusammen gesessen und wir haben über Gott und die Welt geredet. Mehr über Gott, wenn ich ehrlich bin – aber diese Art von Gespräch ergibt sich meistens, wenn wir zwei zusammen sitzen. Und immer wieder geben mir solche Gespräche Impulse für mein eigenes Leben.

Ich bin jemand, der an einen Gott glaubt, der uns begleitet, der uns nahe ist, und uns unbedingt annimmt. Diese Gewissheit gibt meinem Leben eine unglaubliche Sicherheit, doch ich bin einfach der Überzeugung, dass dieses Nahe sein nicht bedeutet, dass unser eigenes Tun zweitrangig ist, sondern dass es im Gegenteil eine unglaubliche Verantwortung bedeutet, in der Nachfolge Jesu leben zu wollen. Wir müssen die Schritte in unserem Leben selbst gehen. Gott geht mit, aber er gibt nicht vor. Kein Kismet, kein Schicksal oder Ähnliches.

So weit – so gut. Dachte ich. Doch dann gibt es Momente in unserem Leben – und ich denke, jede/r von euch kennt sie – in denen wir nicht mehr weiter wissen, in denen Konflikte oder Schicksalsschläge unser eigenes Gehen verlangsamen oder sogar unmöglich machen. Solche Konfliktsituationen ereigneten sich bei mir in der jüngsten Vergangenheit, und ließen mich zu meinem Gott sagen: Schön, dass du da bist. Aber ich will jetzt nicht selbst gehen.

Der gute Freund, der selbst mit Lebenssituationen zu kämpfen hat, die alles andere als leicht sind, sprüht nur so vor Gottvertrauen. „ER wird wissen, warum!“ oder „Ich nehme das aus SEINER Hand an.“

Das brachte mich zum Nachdenken. Vielleicht fehlt mir des öfteren dieses Vertrauen, dieses unbedingte Annehmen meines Lebens. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass Gott mir den Weg in den Krisen oder die Krisen selbst vorgibt, dass alles schon geplant ist. Das bedeutet aber jedenfalls, dass ich das nicht kann, was mein Gott schon lange getan hat: Mich in Freud und Leid so annehmen zu können, wie ich bin. Das bedeutet eben auch, dass ich die Situationen meines Lebens als solche anzunehmen lerne, weil ich dann auch das annehmen kann, was Gott mir immer anbietet: Sein ICH BIN DA.

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