Vielfalt: Katholisch?

Ich habe in einem Beitrag vor einigen Jahren einmal geschrieben, dass ich gern katholisch bin. In meiner Tätigkeit als Privatschulreferent erlebe ich – gerade durch und mit dem Umfeld Schule – dass Vielfalt in der kirchlichen Arbeit wohl ein Konstitutivum ist.

Dabei meint Vielfalt nicht etwa Beliebigkeit, sondern eine unglaubliche Fülle an buntem, kreativem und tief in Gott verwurzeltem Engagement.

So eine Vielfalt erlebe ich in kirchlichen Kontexten immer wieder – und sie begeistert mich immer wieder für meine Kirche, trotz aller Anfragen, die ich im Geiste fast täglich an sie stelle.

Könnte nicht dieser positive Begriff der Vielfalt die erste Adresse sein, wenn man innerhalb der Kirche an die fehlende Einheit denkt? Ist das Verbindende des Katholischen nicht seit jeher der weite Raum an Möglichkeiten gewesen, Gott nahe zu sein? Ich denke hier zum Beispiel an die Heiligenverehrung – hier werden doch jedem Einzelnen ganz unterschiedliche Vorbilder im Glauben zur Seite gestellt. Und trotzdem eint sie eines: Der unerschütterliche Glaube an Gott, der in Jesus Christus so konkret wird – ein Gottesbild, so individuell wie in keiner anderen Religion – und aufgrund des Blickes auf das menschliche Individuum auch so vielfältig.

Das ist selbstverständlich nur ein Beispiel katholischer Vielfältigkeit.

Es ist eine Freude, die vielen Begabungen, Talente und Charismen der Menschen zu sehen, die unsere Kirche prägen. Denn erst diese Menschen machen Kirche zur Kirche. Durch unsere vielfältige Sicht auf unsere Welt verändert sich unsere Kirche täglich – ob wir es nun wollen oder nicht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert